Island im Winter

 

Island ist mit rund 103.000 km² – nach dem Vereinigten Königreich – der flächenmäßig zweitgrößte Inselstaat Europas. Die im Nordatlantik liegende Hauptinsel ist die größte Vulkaninsel der Erde und befindet sich knapp südlich des nördlichen Polarkreises. Island liegt auf dem Mittelatlantischen Rücken und damit sowohl auf der Nordamerikanischen als auch auf der Eurasischen Platte, wobei sich die Plattengrenzen von Südwesten nach Nordosten in etwa diagonal über die Insel ziehen. Die Platten entfernen sich jährlich etwa 2 cm voneinander. Heute bedecken Gletscher wieder 11,1 % der Landesoberfläche. Der Gletscher mit Europas größtem Eisvolumen ist der Vatnajökull. Seine Eiskappe ist bis zu 1.000 m dick. Die Landschaft ist einerseits durch Vulkanismus geprägt, andererseits auch durch den Wasserreichtum. Es gibt zahlreiche Flüsse, Seen und Wasserfälle.

Nach unserem sechswöchigen Aufenthalt im Sommer 2011 geht es uns jetzt darum Island einmal im Winter zu erleben und hoffentlich auch Nordlichter vor die Objektive zu bekommen.
 
 

Samstag, 12.03.2016: Um kurz vor 4:00 Uhr ist die Nacht zu ende, um 6:00 Uhr holt Herr Reuter uns ab. In Hamburg werden wir die Taschen schnell los und lesen noch etwas, bevor wir durch die Sicherheitskontrolle gehen. Wir starten etwas verspätet, sind aber trotzdem vor der geplanten Zeit in Kopenhagen, wo wir jetzt drei Stunden Zeit haben. Wir kaufen uns bei Starbucks zwei Café Latte und einen Muffin und essen unsere Bagel. Auch hier starten wir etwas verspätet. Während Geli etwas Schlaf nachholt sehe ich mit den neuesten Star Wars Film an. Wir holen die Zeit nicht wieder ein und  erreichen Reykjavík bei einem Wettermix aus Sonnenschein, Sturm und Hagelschauern. Das Aussteigen verzögert sich etwas, weil der Finger aufgrund des Sturms nicht am Flugzeug andocken kann und erst eine Treppe geholt werden muss. Am Ausgang wartet ein Mitarbeiter von Greenmotion auf uns und bringt uns zur Vermietstation. Mit einem Renault Captur machen wir uns auf den Weg zu unserer Unterkunft Comfort4U in Keflavík. Von der Betreiberin Guðny Miolla werden wir herzlich empfangen und der Kühlschrank ist für das morgige Frühstück schon gut gefüllt. Wir kaufen in einem Supermarkt noch etwas Obst und Wasser für morgen und gehen, einem Tipp von Guðny folgend, im Kaffi Duus Restaurant essen. Mit Blick auf den kleinen Yachthafen schlemmen wir in leckeren Knoblauchnudeln. Gudny versorgt uns noch mit Informationen zum Wetter und zum Straßenzustand und wir machen es uns in unserem Zimmer gemütlich.

Sonntag, 13.03.2016: Über Nacht verändert sich das Wetter nur wenig, der Sturm bleibt, Schnee und Hagel gehen in Regen über. Das führt dazu, dass die gestern noch gesperrten Straßenabschnitte in Richtung Akureyri heute wieder freigegeben sind. So steht nach dem hervorragenden Frühstück unserer Fahrt nach Akureyri nichts mehr im Wege. Geli übernimmt die erste Schicht und ich beschäftige mich mit der Bordelektronik. Es stellt sich heraus, dass das integrierte Navi lediglich über Eistellungen deaktiviert wurde und uns somit zur Verfügung steht. Bei Greenmotion wollte man uns gestern noch ein Miet-Navi anbieten – so kann man auch Geschäfte machen. Trotz Sturm und Regen kommen wir problemlos voran. Durch den 6 km langen, mautpflichtigen Tunnel Hvalfjarðargöng fahren wir unter dem Hvalfjörður hindurch und erreichen nach kurzer Zeit Borgarnes, das sehr schön am Borgafjörður liegt. Wir verpassen den Abzweiger zur Tankstelle und so muss der geplante Fahrerwechsel noch etwas warten. Die Ringstraße führt uns jetzt durch das Norðurárdalur hinauf auf die Holtavörðuheiði. Dieser Abschnitt war gestern noch gesperrt und ist auch heute durch festgefahrenen Schnee und Eis noch etwas schwierig. Zum Glück ist unser Renault Captur mit Spikes-Reifen ausgestattet und meistert auch diese Strecke ohne Probleme.  In Brύ nutzen wir die große N1-Tankstelle nicht nur zum Auftanken sondern auch für eine längere Mittagspause. Auf der Öksnadalsheiði kommen noch einmal etwas Schnee und Eis ins Spiel und nach insgesamt 6 Stunden haben wir Akureyri erreicht. Ohne Probleme finden wir unsere Unterkunft Geldingsá Apartment, die etwas außerhalb der Stadt auf der Ostseite des Beschreibung: https://ci5.googleusercontent.com/proxy/s-sc0xFqhvfWjo-xEqZDc9K8avcwtzGncbIhY5FzS1cPqnUyKZk67HFXiwYjxLpcKMtjwc5MDBcbmEDamNliQP1uuONsOwsxzjCD1Jptwt7Cwaos9yyTvDyFDnnj1SM=s0-d-e1-ft#https://r.bstatic.com/static/img/icons/stars/0sterren-small_not_empty.png Eyjafjörður an den Hängen der Vaðlaheiði liegt und einen herrlichen Ausblick auf den Fjord und die Stadt bietet. Da niemand zuhause ist rufen wir die an der Tür klebenden Telefonnummern an und erreichen schließlich jemanden der sich auskennt. Er nennt uns den Code für ein Schlüsselfach und so kommen wir in unsere große Ferienwohnung hinein. Wir verstauen unser Gepäck und machen uns noch einmal auf den Weg in die Stadt. Wir werfen von einem Rastplatz gegenüber von Akureyri einen Blick auf die lebhafte Hafenstadt. Mit etwa 18.000 Einwohnern ist Akureyri die zweitgrößte Stadt des Landes und kulturelles sowie wirtschaftliches Zentrum für den gesamten Norden Islands. Nach unserem Einkauf erkundigen wir uns am Schwimmbad nach den Öffnungszeiten und fahren zurück zu unserer Ferienwohnung. Nach dem Abendessen wollen wir noch ein Stück gehen, doch der Sturm verhindert einen größeren Spaziergang, da Geli sich kaum auf den Beinen halten kann. Wir machen Fotos von Akureyri und der eindrucksvollen Landschaft am Eyjafjörður. Am Abend werfen wir immer wieder einen Blick aus dem Fenster und prüfen, ob sich Aurora Borealis bereits an unserem ersten Abend die Ehre gibt, was leider nicht der Fall ist.

Montag, 14.03.2016: Der Tag begrüßt uns mit leichter Bewölkung und blauem Himmel. Wir verlassen Akureyri und biegen auf die Straße 82 ab, die uns an die Spitze der Halbinsel Tröllaskagi bringen wird. Der Straßenverlauf am westlichen Ufer des Eyjafjörður ist nur als spektakulär zu bezeichnen. Immer wieder bieten sich uns grandiose Ausblicke auf den Fjord und auf die Insel Hrísey. Die Hafenstdt Dalvík liegt sehr schön in einer kleinen Bucht des Fjordes und wir machen am Hafen ein paar Fotos. Der 3,4 km lange Tunnel nach Ólafsfjörður ist einspurig und wir müssen an Ausweichstellen den Gegenverkehr passieren lassen, der Vorfahrt hat. Der kleine Ort Ólafsfjörður am gleichnamigen Fjord bietet als Besonderheit eine kleine Sprungschanze mitten im Ort. Wir nutzen die erst 2010 fertiggestellte Tunnelverbindung nach Siglufjörður, die die Strecke deutlich verkürzt. Der erste, 7 km lange Tunnel entlässt uns am Héðinsfjörður, wo uns ein weiteres grandioses Panorama erwartet. Der zweite, 5 km lange Tunnel endet dann am Siglufjörður und wir haben einen herrlichen Blick auf den Fjord und die gleichnamige Stadt – die nördlichste Stadt Islands. Wir unternehmen einen kleinen Bummel durch Siglufjörður, soweit es die teilweise vereisten Bürgersteige erlauben. Rund um den kleinen Hafen stehen einige schöne und bunt bemalte Häuser. Hauptsehenswürdigkeit von Siglufjörður ist jedoch das Heringsmuseum, das größte Seemanns- und Industriemuseum Islands, das wir bei unserer Reise 2011 ausgiebig besucht haben. So machen wir uns auf den Rückweg, halten noch für ein paar Aufnahmen am Héðinsfjörður und setzen unsere Besichtigungstour in Akureyri fort. In einem Einkaufszentrum kaufen wir noch ein paar Sachen ein und bummeln anschließend durch die Stadt. In einem Laden von Icewear finden wir jeder noch eine Fleece Jacke, die unbedingt mit muss. Bei Eymundson, einer Kombination aus Café, Buch- und Zeitschriftenladen trinken wir einen Café Latte und beenden unseren Rundgang an der Akureyrarkirkja, die auf einem Hügel über der Stadt thront, zu dem 112 Stufen hinaufführen. Der Baumeister Guðjón Samύelsson wollte mit der eigenwilligen Architektur die wilde isländische Natur darstellen. Das schlichte Innere steht hingegen für die karge Landschaft des Hochlandes, die bunten Glasfenster bilden dazu einen farbenfrohen Kontrast. Letzteres bleibt uns jedoch heute verwehrt, da in der Kirche gerade eine Chorprobe stattfindet, die wir nicht stören wollen. Hier gibt es deutliche Parallelen zur Hallgrímskirkja in Reykjavík. Vom Vorplatz der Kirche haben wir einen herrlichen Blick über die Stadt, den Hafen und die Fjordlandschaft. Zum Abschluss des Tages besuchen wir das Schwimmbad von Akureyri. Fast zwei Stunden verbringen wir in den unterschiedlich warmen Becken, Hot Pots und dem Dampfbad – herrlich! Auf dem Parkplatz finden wir ein Parkticket an unserem Auto, weil mein Parkausweis für die Behindertenparkplätz seit dem 01.03.2016 abgelaufen ist, sollen wir umgerechnet fast 180 € bezahlen. Mal sehen, ob wir da noch was machen können. Wir machen es uns in unserer Ferienwohnung gemütlich und sehen in regelmäßigen Abständen aus dem Fenster und suchen das Nordlicht. Heute bleibt es nicht beim Suchen: Für eine gute Stunde können wir das Farbspiel von Aurora Borealis direkt vor unserer Ferienwohnung genießen.

Dienstag, 15.03.2016: Heute führt uns der erste Weg ins Rathaus von Akureyri. Wir erklären einer freundlichen Mitarbeiterin den „Tathergang“ unseres Strafzettels, woraufhin Sie sich meinen Parkausweis kopiert und die Sache für erledigt erklärt – herzlichen Dank dafür. Nachdem wir in einer Waschanlage das Auto vom gröbsten Dreck befreit haben, machen wir uns auf den Weg zum Mývatn. Einen ersten Stopp machen wir am Goðafoss, dem Wasserfall der Götter. Der Gode und Gesetzessprecher Þorgeir Ljósvetningagoði hat im Zuge der Christianisierung des Landes um das Jahr 1000 hier alle heidnischen Götterbilder in die Fluten geworfen. Der Goðafoss ist zwar nur 12 m hoch, dafür aber fast 100 m breit und gehört mit dem markanten Basaltblock in der Mitte zu den schönsten Wasserfällen Islands. Wir stellen das Auto am Café ab und nähern uns dem Wasserfall von der Ostseite her. Von der Fußgängerbrücke über den Skjálfandafljót fällt der Blick zunächst auf den Geitafoss, den kleinen Bruder des Goðafoss. Entlang des Ufers ergeben sich immer wieder andere, schöne Perspektiven auf den Goðafoss. Nach einer Stärkung mit Kaffee und Muffin im Café setzen wir unsere Fahrt fort. Schließlich erreichen wir den 37 km² großen Mývatn (Mückensee), der von einer eindrucksvollen Gebirgskulisse umgeben ist. Von den verschiedenen Aussichtspunkten, die trotz Schnee und Eis teilweise zugänglich sind, genießen wir den Blick auf die verschiedenen Sehenswürdigkeiten der Region: Die Pseudokrater von Skύtustaðir am Südufer des Sees, die eigentümlichen Lavagebilde auf der Halbinsel Klasar im Südosten des Sees, die Lavaburgen von Dimmuborgir „Düstere Burgen“ und den 452 m hohen Vulkankrater Hverfell. Wir überqueren den gelblich-braunen Bergrückens des Námafell Massivs und besuchen das Solfatarenfeld Hverir. In diesem Hochtemperaturgebiet blubbert heißer Schlamm und schwefelhaltiger Dampf aus zahlreichen Erdlöchern und bildet vielfarbige Mineralienablagerungen. Auf dem Rückweg werfen wir noch einen Blick auf das Mývatn Nature Bath, eine moderne Badeanlage, die sich an dem Vorbild der berühmten Blauen Lagune auf der Halbinsel Reykjanes orientiert. Hier wird die Abwärme der Industrieanlage Bjarnaflag genutzt, um das Wasser auf eine angenehme Temperatur zu bringen. Nach einem letzten Blick über den See machen wir uns auf den Rückweg und kaufen in Akureyri noch ein paar Lebensmittel ein, ehe wir zu unserem Apartment fahren. Auch heute gibt es wieder ein, wenn auch etwas schwächeres, Nordlicht.

Mittwoch, 16.03.2016: Wir unternehmen auf den Straßen 829 und 821 einen Abstecher in das Eyjafjarðardalur. Die Fahrt durch das weite Tal ist landschaftlich sehr schön und es bieten sich immer wieder schöne Ausblicke. Auf dem Pfarrhof Saurbær sehen wir uns die kleine Torfkirche aus dem Jahr 1858 an, eine von sechs noch existierenden Torfkirchen in Island. Bis ins 19. Jahrhundert hinein gehörten die meisten isländischen Kirchen diesem Bautyp an. Die dicken Außenwände sind aus Soden und Stein, das Dach ist mit Soden gedeckt, Innen aber ist das Gebäude aus Holz. Kirchen dieser Bauart waren immer ohne Türme, die Glocken, wie hier, meist auf dem Vordergiebel. Einen letzten Stopp machen wir auf dem Hof Grund, wo eine der ungewöhnlichsten Landkirchen Islands steht, die auch aufgrund ihrer Größe beeindruckt. Sie wurde 1905 auf Kosten des Bauern und Kaufmanns von Grund Magnύs Sigurðsson. Der Hof Grund war immer eines der bekanntesten Großgüter Islands. Leider kommen wir in die Kirche nicht hinein, da der Schlüssel in Akureyri verwahrt wird. Wir fahren zurück in die Stadt und dann hinauf zum Skigebiet Hlíðarfjall, das 5 km oberhalb von Akureyri liegt. Es verfügt über 24 Pisten mit insgesamt 14,9 Pistenkilometern und 7 Lifte. Wir genießen den Blick auf den Eyjafjörður und sehen den Skiläufern eine Zeit lang zu. Wir parken den Wagen am Kultur- und Konferenzzentrum Hof, einem kreisrunden Bau direkt am Hafen. Die Außenfassade erinnert an die in Island allgegenwärtigen Basaltsäulen und das Innere ist eine gelungene Kombination aus Holz und modernen Materialien. Im Café trinken wir einen Cappuccino mit Blick auf den Hafen und die Stadt. Wir beenden unseren Rundgang an der Akureyrarkirkja, die heute allerdings verschlossen ist. Bevor wir wieder zur Ferienwohnung fahren, gehen wir noch einmal ins Schwimmbad und entspannen in den Thermalbädern und in der Dampfsauna. Auch heute gibt es wieder eine kurze Lichtershow von Aurora Borealis.

Donnerstag, 17.03.2016: Auch heute machen wir uns auf der Ringstraße in östlicher Richtung auf den Weg. Vorbei am Goðafoss erreichen wir die Region des Mývatn. Wir werfen noch einmal einen Blick auf die Dreharbeiten zu einem „The Fast and the Furious“ Film, die auf einem zugefrorenen Teil des Mývatn stattfinden. Wir verlassen die Ringstraße  und fahren auf der Straße 862 in den Jökulsárgljύfur-Nationalpark hinein. Der Park stellt den Flusslauf und die Wasserfälle des Gletscherflusses Jökulsá á Fjöllum unter Schutz. Die Straße endet an einem Parkplatz und wir gehen etwa 1 km über Schnee und Eis zu einer Aussichtsplattform auf den Klippen der Schlucht des Jökulsá á Fjöllum. Von hier aus haben wir den Dettifoss, den wasserreichsten Wasserfall Europas und eines der beeindruckendsten und bekanntesten Naturwunder Islands im Blick. Auf einer Breite von 100 m stürzen sich durchschnittlich 193 m³Wasser pro Sekunde über die 45 m hohe Abbruchkante. Neben dem Wasserfall ist auch die Schlucht des Jökulsá á Fjöllum sehr beeindruckend und bietet immer wieder schöne Fotomotive – Regenbogen im Sprühnebel der Fälle inklusive. Ein weiterer Pfad führt zu einem Aussichtspunkt auf den kleineren Selfoss. Für den Rückweg nehmen wir nicht die gleiche Strecke sondern fahren auf der Straße 87 in Richtung Hύsavík, was wir ohne weitere Unterbrechung nach knapp 60 km erreichen. Vom Leuchtturm oberhalb des Ortes haben wir einen herrlichen Blick auf die Bucht Skjálfandi. Einen weiteren Stopp machen wir an einem Parkplatz, der einen schönen Überblick über die kleine Hafenstadt bietet. Nach einem Fotostopp am Hafen kaufen wir noch etwas ein und machen uns dann auf den Rückweg. Heute Nacht ist es wolkenfrei, allerdings zeigt sich auch keinerlei Nordlicht. Ein Blick auf die Webseite der Aurora Forecast bestätigt, das heute keine Aktivitäten zu erwarten sind.

Freitag, 18.03.2016: Unser letzter  Ausflug führt uns am Ufer des Eyjafjörður  entlang bis nach Grenivik. Einen ersten Stopp machen wir an dem kleinen Leuchtturm von Svalbarðseyri. Wir haben einen herrlichen Blick auf den Eyjafjörður  und können auch noch einige Eiderenten beobachten. Auf der Straße 83 erreichen wir den sehr schönen kleinen Ort Grenivík. Wir machen einen kleinen Spaziergang durch den Ort und lassen das Panorama des Eyjafjörður auf uns wirken. An einer Pferdekoppel beobachten wir einige Islandpferde. Auf dem Rückweg sehen wir uns in Laufás den Torhof an, der heute unter der Regie des Nationalmuseums als Heimatmuseum betrieben wird. Der Siedlungsplatz Laufás und die dazugehörige Kirche werden in den Geschichtsbüchern erstmals im Jahr 1047 erwähnt. Die heutige Kirche, einer der stattlichsten ihrer Zeit wurde 1865 erbaut. Das imposante Gehöft stammt in seiner heutigen Form aus der Zeit von 1866-1870 und ist typisch für einen Torfhausbau auf einem großen Pfarrsitz. Die sehr schön restaurierten und liebevoll eingerichteten Gebäude vermitteln einen Eindruck vom Leben zur Zeit der Wende vom 19. In das 20. Jahrhundert. Vom Vorplatz des Gehöfts haben wir außerdem einen sehr schönen Blick auf den Eyjafjörður  und die ihn umgebenden Berge. Einen letzten Stopp machen wir an einer Pferdekoppel direkt an der Straße. Die Islandpferde vor dem Hintergrund der den Eyjafjörður umgebenden Berge geben sehr schöne Motive ab. In Akureyri stärken wir uns in einem Imbiss mit einem Akureyri-Burger, bei dem die Pommes zusammen mit dem Fleisch im Brötchen liegen. Zum Abschluss gehen wir ein weiteres Mal ins Schwimmbad, wo es heute allerdings sehr voll ist. Auch heute gibt es wieder Nordlichter und diesmal sogar besonders intensiv. Kaum zu glauben, viermal Nordlicht in einer Woche.

Samstag, 19.03.2016: Nach dem Frühstück packen wir unsere Sachen, saugen noch einmal die Wohnung, verstauen den Schlüssel wieder im Depot und machen uns auf den Rückweg nach Keflavík. Die Landschaft entlang der Ringstraße hat sich in dieser einen Woche sehr verändert. Der Schnee ist stark zurückgegangen oder bereits ganz verschwunden. Bei Varmahlið sehen wir einen schönen Regenbogen und machen eine kurze Fotopause. Wie schon auf der Hinfahrt nutzen wir die große N1-Tankstelle in Brύ nicht nur zum Auftanken sondern auch für eine längere Mittagspause. In Reykjavík machen wir einen kleinen Abstecher zu einem Wahrzeichen der Stadt – Perlan. Auf dem 61 m hohen, bewaldeten Hügel Öskuhlíð stehen Heißwassertanks, die rund 20 Millionen Liter speichern und Teile Reykjavíks beheizen. Auf den Tanks ruht eine spiegelnde Glaskuppel, die dem markanten Gebäude seinen Namen gab: die Perle. Wir genießen den herrlichen Ausblick von der Aussichtsterrasse über die Stadt. Ohne weitere Pause fahren wir wieder zu unserer Unterkunft Comfort4U in Keflavík. Von Guðny Miolla werden wir wieder sehr herzlich empfangen und bekommen wieder einen guten Tipp für das Abendessen. Nach einem Bummel am Hafen von Keflavík essen wir bei Fernando´s eine leckere Pizza und machen es uns dann in unserem Zimmer gemütlich. Wir sehen uns den Film „The River“ von einer der DVDs an, die Guðny zur Verfügung gestellt hat.

Sonntag, 20.03.2016: Nachdem wir durch Guðny´s reichhaltiges Frühstück gut gestärkt sind, packen wir unsere Sachen, bezahlen das Zimmer und starten zu einer kleinen Erkundungstour über den nördlichen Teil der Reykjanes Halbinsel. In Garðskagaviti sehen wir uns die Leuchttürme und die an Land abgestellten Fischerboote an. Über Sandgerði fahren wir zurück nach Keflavík, tanken noch einmal und geben nach 1.881 km den Mietwagen ab. Per Shuttle kommen wir zum Flughafen, lassen uns die Steuer für die Icewear-Jacken erstatten und erfahren beim Einchecken, dass unser Flug fast zwei Stunden Verspätung haben wird. Damit haben wir in Kopenhagen nur noch eine Stunde zum Umsteigen, was aber reichen sollte. So haben wir bis zum Abflug reichlich Zeit, die wir mit Lesen und Surfen im Internet verbringen. Da es keinerlei Informationen zu unserem Anschlussflug nach Hamburg gibt und man uns dafür auch nicht einchecken kann, sehe ich auf der Webseite des Kopenhagener Flughafens nach und finde dort den Hinweis, dass der Flug gecancelt ist. Wir sind gespannt was passiert. Es sind dann allerdings fast drei Stunden Verspätung ehe wir loskommen. Auf den Anzeigetafeln in Kopenhagen wird der Verdacht dann zur Gewissheit, wir kommen heute nicht mehr weiter. Zunächst bekommen wir Bordkarten für einen Flug über Oslo nach Hamburg für morgen früh. Dann, an einem weiteren Schalter, versorgt man uns mit Metro-Karten, einem Overnight-Kit und einem Hotelgutschein. Im Park Inn, nur zwei Metro-Stationen vom Flughafen entfernt, essen wir noch zu Abend und gehen dann auf unser Zimmer. Das Overnight-Kit besteht aus T-Shirt, Zahnbürste, Duschgel, Deo und weiteren Kleinteilen. Wir gehen gleich schlafen, da wir morgen auch früh wieder hoch müssen.

Montag, 21.03.2016: Wir schlafen beide schlecht, werden noch vor dem Wecker um 5:00 Uhr wach und machen uns gleich nach dem Frühstück wieder auf den Weg zum Flughafen. Auf den Anzeigetafeln entdecken wir einen Direktflug nach Hamburg und fragen beim Transfer-Center noch einmal nach. Der Direktflug ist ausgebucht und uns bleibt nur der Weg über Oslo. So landen wir schließlich um 11:40 Uhr wieder in Hamburg und werden von Herrn Reuter in Empfang genommen. Gegen 13:00 Uhr sind wir wieder zuhause, machen uns frisch und sind kurze Zeit später im Büro (mit sieben Stunden Verspätung).

Bis auf den verkorksten Rückflug liegt ein wunderschöner Kurzurlaub hinter uns. Island im Winter ist wirklich ein tolles Ziel und die zahlreichen Nordlichter haben es zu einem unvergesslichen Erlebnis gemacht.
 
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